Quest:
Unerwünschte Gäste / Mit Bier geduscht
19ter Gahmil, 1419 TH
Nachdem die letzten Wochen etwas Ruhe eingekehrt war, wobei, das stimmt nicht ganz. Irgendwie waren alle fleissig Beschäftigt, die ganzen losen Enden irgendwie weiter zu führen und neue Informationen zu erlangen.
Jedenfalls trafen wir uns gestern mal wieder in einer unserer Tavernen, um unsere bisherigen Ergebnisse abzugleichen und uns zu besprechen, Fannon, Revali, Antahk und ein neuer Disziplinsgenosse von mir, Rallion.
Fannon, der sich die ganze Zeit schon mit den seltsamen Scherben mit dem Bildnis von Rashamon beschäftigt hatte, konnte mit neuen Informationen und einem Versuch aufwarten. Er hatte herausgefunden, das die Scherben einen Fluch tragen, keinen Dämonenfluch, irgendetwas anderes. Von seinem Meister hatte er erst bei seinem letzten Kreisaufstieg sein Wissen und die Handhabung von Flüchen verbessert und war nun – unterstützt durch ein Artefakt seines Meisters – bereit, zu versuchen den Fluch zu unterdrücken, vielleicht sogar so weit zu schwächen, das er sich auflösen würde. Gesagt getan ...
... und nichts mehr. Alles blieb stehen. Also wirklich alles. Die Zeit blieb stehen! Nicht so, wie damals im Tunnel, aber das Bier blubberte nicht mehr, und stand still im Krug, die Fliege und alle Gäste hielten mitten in ihrer Bewegung inne und selbst dem Barden „der Leiden schafft“ blieben seine Worte im Halse stecken. Nur ein anderer Gast, Rallion schien mit uns „gefangen“ zu sein, in was auch immer. Der Versuch zu sehen, ob der Effekt auch ausserhalb der Taverne zu beobachten war endete dann sehr schnell in einem „Kampf“.
Ausserhalb der Taverne war alles schwarz und eine Vielzahl von Händen versuchte nach Antahk zu greifen, als er die Türe öffnete. Aber auch die geschlossene Türe verschaffte uns keine Ruhe, das Kratzen und Stöhnen der Ghule und Kadavermenschen drang schon zu uns herein, auch bevor sie einen Weg durch die Türe und die Fenster gefunden hatten.
Der Kampf war hart. Fannon und auch ich wurden schwer verletzt, letztendlich konnten wir aber die Eindringlinge zurück schlagen. Kurzfristig verlor ich im Kampf das Bewusstsein und da hörte ich sie, Prisch! „Es ist noch nicht deine Zeit zu gehen, komm wieder zu uns zurück“ ... Mir läuft selbst beim Schreiben dieser Zeilen noch ein kalter Schauer den Rücken herunter. Auch nach dem Kampf erschien uns Prisch noch einmal, als geisterhafte Gestalt, auf dem Tresen sitzend. Es sei sehr „unterhaltend“ gewesen und sie würde sich schon auf die „nächste Runde“ freuen. Wieder spielte sie mit dieser Münze, Rashamon auf der einen Seite und diese dürre,
widderköpfige Gestalt auf der Anderen. Wer oder was war Prisch? Wer oder was war diese Gestalt? Wieder schien die Zeit stehen geblieben zu sein und alles nur eine Illusion gewesen zu sein. Unsere Wunden waren verschwunden und auch die anderen Gäste, die verletzt worden waren, autschten nur kurz, schauten verwirrt und dann war alles beim Alten, als hätte es den Kampf nie gegeben.
Ein paar schnelle Nachforschungen am nächsten Tag brachten dann noch weitere, verwirrende Informationen.
Nach einer Erzählung, an die wir uns noch erinnern konnten, fand die Weihe von Valerus II damals in einem Rashamon Tempel statt. Aber niemand von uns wusste von einem Rashamon Tempel in Throal. Und selbst die Große Bibliothek bestätigte uns noch einmal, dass es keinen solchen Tempel in Throal geben würde. Als Einzige Ausnahme von allen Passionen! Einen Grund konnte, nein, wollte man uns nicht sagen! In den Aufzeichnungen über König Valerus II fanden wir dann noch Anzeichen, das einige Seiten, fein säuberlich aus dem Werk entfernt worden sind, über den Ort seiner Weihung waren keine Informationen mehr zu finden!
Was war hier los?! Hatten wir damals im „Traum“ im Tunnel den ursprünglichen Rashamon Tempel gesehen? Warum wurde er versteckt gehalten, warum aus den Aufzeichnungen der Bibliothek gelöscht?
Wir waren uns einig, wir werden dort wohl noch einmal runter müssen und selbst nachschauen, was wir finden werden ...