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  1. Journals

Gjiva (04 - Die Großen Feuer)

Die großen Feuer

Quest:

Die Großen Feuer


Seit den Geschehnissen im Hause Ueraven sind einige Tage vergangen und ich habe mal wieder mit Antahk, Navarion, Gabbro (dem Freund von Steinbart und Schmied) und Uldred Eisenbrecher (ebenfalls ein Schmied, aber ein Zwerg) im „Kessel mit Fusel“ getroffen. Naja, eigentlich haben wir uns dort nicht „getroffen“, sondern sind uns dort über den Weg gelaufen. Wir hatten alle von Uldreds Aufruf nach Unterstützung gehört und wohl auch alle nichts Besseres zu tun.

 

Uldred wollte hier jemanden Treffen, der ihm Informationen zu einigen Bränden vor ca. vier Jahren geben wollte. Wie ich später rausgehört habe, ist wohl auch Uldreds Familie indirekt von den Bränden betroffen gewesen. Aber statt der erwarteten Verabredung tauchte fast eine Stunde nach der vereinbarten Zeit eine alte Zwergenfrau bei uns am Tisch auf und hieß uns ihr zu folgen, wenn wir Jens treffen wollen würden. Sie trug dreckige und leicht verlumpte Kleidung  und sah sehr müde aus.

 

Jedenfalls führt sie uns ein paar Häuser weiter zu einer wirklich bemerkenswerten Haustüre: die war mit zwei Handvoll Schlössern gesichert und selbst dann ließ sich die Türe erst nach einem Klopfzeichen öffnen (drei-eins-zwei-drei), die Türe war wohl zusätzlich noch von drinnen verrammelt. Die alte Frau schien das schon zu kennen und schimpfte dabei auf Arnek und die ganzen Schlüssel.

 

Hier trafen wir also Jenst, Jenst Krelmbart. Einen ehemaligen Ermittler der Stadtwache, der damals vor vier Jahren für die Untersuchung der Brände zuständig war.

Das Haus war … eine Bruchbude. Es stank fürchterlich nach ungewaschenem Zwerg und schalem Bier. Überall stand Zeugs herum, selbst wenn man in dem dämmerigen Licht nicht wirklich viel erkennen konnte.

Er brachte Uldred dann ein kleines Buch, welches angeblich seine ganzen Aufzeichnungen von damals enthielten und meinte, hier würden wir alles finden, um den Fall endlich zum Abschluss bringen zu können. Ihm war das nicht mehr möglich, er sei damals von Lorinel, der damaligen stellvertretenden Magistratin der Hallen von Upandal – sie ist heute Magistratin, abgesetzt worden, nachdem ein „Täter“ gefasst werden konnte.

 

Wir verschafften uns mit dem Buch und seinem Bericht einen kurzen Überblick, bevor wir mit dem Buch Jenst verließen und erst einmal in den Kessel zurück kehrten, um uns in einer etwas angenehmeren  Umgebung weiter zu beraten.

 

Was war passiert? Die Feuer von damals haben wohl alle in den privaten Häusern von Zimmerleuten stattgefunden, die in der Halle der Luftschiffbauer gearbeitet hatten. Halle der Luftschiffbauer? Vor vier Jahren? Das war die Zeit, in der auch die Earthdawn gebaut worden ist! Gab es da Verbindungen zu den abgesägten Schrauben, die Revali gefunden hatte? Das Besondere an den Bränden allerdings war, dass sie wohl alle einen sehr speziellen Brandbeschleuniger hatten: Elementares Feuer! Hier hat irgendjemand keine Kosten und Mühen gescheut. Für viele der Brände gab es auch Zeugen, die aber bei jedem Brand von anderen „Tätern“ sprach. Mal waren es Zwerge, mal eine Horde Orks, mal ein Troll-Windling-Gespann.

Es gab aber noch eine Spur. Kurz vor den Bränden ist wohl ein Elementarist, Troklos Auerberg, verschwunden und sein Laboratorium ist komplett geplündert worden. Sechs Monate nach den Bränden sind dann Teile seines Leichnams in den Kristallgewächshäusern aufgetaucht. Außer Jenst schien niemand anderes diesen Zusammenhang aufgetan zu haben.

 

Unsere erste Spur führte uns also zu den Elementaristen. Wir machten uns auf den Weg zu Meister Gregorius, dem Meister von Steinbart. Vielleicht war Steinbart dort und konnte uns eine Audience verschaffen.

 

Steinbart konnte mit dem Namen von Troklos nichts anfangen, dafür sein Meister umso mehr und in seinem Labor konnte er uns erzählen, das Troklos damals von ihm identifiziert wurde, anhand der Ringe und einer Narbe. Der Kopf ist bis heute wohl nicht aufgefunden worden. Troklos hatte damals die Forschung an einem neuen Feuertopf aufgenommen und dafür in der Vorbereitung Jahr mit der Beschaffung einer größeren Menge von elementarem Feuer verbracht. Elementares Feuer, so erzählte er uns auch, ist aktuell mit eines der seltensten reinen Elemente in Throal. Farstor Bergfaust hatte damals die Untersuchungen zum Tode des Elementaristen in den Hallen von Tandros geleitet. Das Thema scheint Meister Gregorius immer noch sehr mitzunehmen, Troklos muss wirklich ein guter Freund und Kollege von ihm gewesen sein.

 

So leitete uns unsere Spur weiter und wir machten uns auf zu Orlav Troft, den Antahk und ich schon kannten und von dem wir hofften, dass er uns helfen könnte, herauszufinden, ob Farstor heute immer noch im Amt ist und wo man ihn finden konnte. Nach den Erfahrungen im Fall der Schrauben wollten wir versuchen nicht sofort alle auf unser Vorhaben aufmerksam zu machen.

 

Orlav war zwar kurz angebunden konnte uns aber sagen, das Farstor immer noch als Sonderermittler für Mordfälle arbeitet, inzwischen im Rang eines Leutnants und das wir ihn in der Halle von Tandros in der Wachstation 4 würden finden können.

 

In der Wachstation 4 wurden wir erstmal nicht zu Farstor vorgelassen, erst als die Situation (mal wieder) zu eskalieren drohte konnten wir Farstor sprechen, der bei der ersten Nennung von Troklos’s Namen alle seine Mitarbeiter aus der Wachstube schickte.  Farstor, ein unauffälliger Zwerg mit einer Knollnase, die wohl schon einige Schläge eingesteckt hatte, schien eine Mischung aus Erstauen und Besorgnis in sich zu tragen, als wir genauer nachfragten. Wie meinte er? „Kommt ihr im Auftrag von jemanden, dann rate ich euch davon ab!“. Aber wir blieben hartnäckig, trotz mehrfacher Warnungen Farstors, dass wir uns da in Dinge einmischen würden, die vielleicht zu groß für uns wären.

 

Am Ende konnten wir aber erfahren, das Troklos immer einen guten Leumund hatte und die Geschichte, wie wir sie gehört hatten stimmte. Die Zimmerleute hatten auch alle für die Earthdawn gearbeitet.

Dazu kamen aber noch ein paar Dinge. Das Gewächshaus, in dem die Leichenteile gefunden wurden, gehörte damals wohl dem Haus Pa’vas. Es war erst kurz vor den Bränden gekauft worden und nicht lange danach wieder – unter großem Verlust – verkauft worden. Dem damaligen Ermittler (dessen Name Farstor immer vermied zu nennen und behauptete ihn nicht zu kennen), wurde abgesetzt, als der Magistrat – in Persona der stellvertretenden Magistratin - einschritt und den Fall für beendet erklärte, nachdem ein betrunkener Ork festgenommen worden war, der leider verletzt wurde und dann verstorben war. Dieser Magistrat ist dann vor knapp einem Jahr – wohl an einer Fleischvergiftung – gestorben und die damalige, stellvertretende Magistratin ist hat die Position übernommen.

Mehr konnte oder wollte er uns nicht mehr erzählen. Nur eines ließ er noch fallen: Wenn man mehr über die Gewächshäuser erfahren wollen würde, wären wohl die Zwerge der Pa’vas  Familie die „besten“ (als wenn es auch nur etwas „gutes“ an der Stelle geben würde) Informationsquellen. Ungram Pa’vas würde sich wohl jeden Mittwoch im Haus der Phönixfrau aufhalten.

 

Gesagt getan, nachdem wir von ihm „nichts“ erfahren haben, machten wir uns also auf zum Haus der Phoenixfrau, ein bekanntes Pflaster und Navarion und meine Wenigkeit hielten sich etwas im Hintergrund, man muss ja nicht sofort die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Jedenfalls der Plan war gut …

 

Nachdem sich Antahk mit den Wachorks unterhalten hatte kannten wir die Beschreibung von Ungram und warteten draußen. Wir folgtem ihm etwas die Straße entlang, wir wollten ihn nicht direkt vor dem Haus der Phoenixfrau zur Rede stellen. Er wurde von drei Wachen begleitet, auch wenn diese wohl eher den Eindruck von Meuchelmördern machten.

 

Es kam, wie es kommen musste. Wir wollten mit ihm reden, er wollte nicht mit uns reden und dann schien er für einen Moment die Beherrschung zu verlieren. Sein Haus sei reich und was diesem Ork eigentlich einfallen würde ihn zu belästigen, die würden alle wieder an die Kette gehören, und spuckte Antahk an. Hier begann die Situation außer Kontrolle zu geraten.

 

Am Ende war einer seiner Wachen geflohen, ein anderer wurde schwer verletzt von Navarion geheilt und Ungram lag wimmernd im Dreck. Was soweit erstmal passabel klang, entwickelte sich aber nicht wirklich gut. Kaum hatte sich der Kampf beruhigt war auch schon die Stadtwache da.

 

Das Ergebnis war, wir dürfen uns nun alle für eine Befragung morgen früh bereithalten, ebenso wie Ungram und seiner verbliebenen Wache. Wirklich weiter waren wir nicht gekommen…

 

Und nun schreibe ich diese Zeilen hier, wieder im Kessel und in Erwartung, was die Befragung morgen ergeben wird. Manchmal glaube ich haben meine Eltern doch Recht, wenn sie sagen ich solle mich mehr um meine eigenen Angelegenheiten (sie meinen wohl vor allem die Hochzeit und mein Verhältnis zu meinem erhofften, zukünftigen Ehemann) kümmern…