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  1. Journals

Gjiva (03 - Blut und Schatten)

Blut und Schatten

Quest:

Blut und Schatten

Charassa, 1419 TH

 

Nachdem es die letzte Woche eigentlich sehr ruhig war, hat die Stadtwachen, namentlich Orlav Troft, vor 3 Tagen Unterstützung bei ihrer Arbeit gesucht. Nach den letzten Vorkommnissen und den etwas unfreundlichen Zusammentreffen mit der Stadtwache vor den Toren der Luftschiffwert der Earthdawn, dachte ich, es sei vielleicht kein so schlechter Gedanke, sich auch dort einen Namen zu machen, nur diesmal auf der „richtigen“ Seite.

 

So fanden sich an diesem Tag einige Leute im Büro von Orlav Troft, einem der Hauptleute der königlichen Wache, ein. Ein stämmiger Zwerg mit schon weißem Bart und Haupthaar, mit einem mächtigen Zwergenschwert an der Wand seiner Wachstube und einem Humpen auf dem Tisch. Gut, der wurde direkt von dem anwesenden Ork aus unserer Rekruten-Gruppe getrunken, der sich später als Antahk vorstellen sollte.

 

Ohne viel Umschweife stellte Orlav uns die Aufgabe vor, für die er Unterstützung suchte. Nachdem es in den letzten Wochen, Monaten immer wieder Mordfälle in Throal gab, also Todesfälle unter den hohen Familien und auffällig unauffälligen Umständen, hat er nun Angst, dass bei der kommenden Feierlichkeit um die Junge Reife des jüngsten Spross aus dem Hause Ueraven, Ingrish, es zu einem weiteren Vorkommnis kommen könnte. Wir sollten uns unter einige Tage vor den Festlichkeiten unter das Hauspersonal mischen und die Dinge beobachten. Im besten Falle nichts tun, der Hausherr würde nichts von uns wissen.

 

Bei den Festlichkeiten sollten aus den verschiedenen hohen Häusern Gäste zu erwarten sein und Orlav war es nur erlaubt vier offizielle Wachen zu stellen, um die persönlichen Wachen des Hauses Ueraven zu unterstützen. So sollten wir aushelfen. Nur Meister Fabur, der im Hause Ueraven für die Dienerschaft zuständig ist, ist in den Plan eingeweiht.

 

So machten wir uns auf den Weg zum Hause Ueraven. Uther, Kundiger der Zauberei, Cataris, ebenfalls der Zauberkunst mächtig, Fannon ein Waffenschmied und Antahk, der orkische Bogenschütze. Und natürlich ich. Man hat immer schon viel gehört von den Häusern der reichen Zwerge, aber das was wir dort sehen konnten, war einfach atemberaubend:

Überall waren die Böden und Wände mit Marmor ausgekleidet, Gemälde und wertvolle Teppiche wohin man sieht. Dazu dann noch die teuren Lichtkristalle, die, die dieses schöne, warme Licht abgeben, die ein bisschen wie Kerzenschein aussehen. Es gibt einen Raum voll mit verschiedenen Vogelkäfigen, in denen die Vögel mit ihrem Gesang den Raum wie Musik erfüllen und die Entfernungen. Einen Tag mussten ich etwas aus den etwas entlegenen Räumlichkeiten des Anwesens holen, ich war alleine drei Stunden für nur einen Weg unterwegs und habe das Anwesen dabei nicht einmal verlassen. Selbst eine eigene Magieuhr über den Stand der Magie in der Welt haben die! Da kommt einem schon der Gedanke, wie der König noch luxuriöser leben kann, ob er das überhaupt kann…

Die Türen sind mit magischem Schutz belegt, damit die Herrschaften ungestört sein können und keine Geräusche rein und raus dringen und alle Räumlichkeiten scheinen immer wieder zu zentralen, stark geschützten Räumen zusammen zu laufen. Vermutlich können sich die Herrschaften dort bei Gefahr einfach zurück ziehen und sich schützen lassen. Naja, wenn Orlav’s Vermutungen über die Todesfälle stimmen und die anderen Häuser solche Räume auch haben, hat es ihnen zumindest nicht viel gebracht…

 

Jedenfalls wurden wir in die einfachen Tätigkeiten im Haus eingewiesen und schlüpften in unsere Rollen während der letzten Vorbereitungen der Feierlichkeiten. Auch wenn in dem Anwesen wohl mehr als hundert Leute wohnen, haben wir nur wenige gesehen und die meisten davon waren ebenfalls von der Dienerschaft.

 

Prisch ist uns nach Meister Fabur als erstes begegnet. Eine junge Frau, blonde Haare und eine eher zierliche Gestalt machte erstmal einen sehr sympatischen Eindruck und führte uns auch durch das Anwesen. Sie war auch erst seit einem Monat im Hause angestellt. Schien selbst viel auf ihre Ausbildung zu halten, zeigte sich über die Tage aber doch hin und wieder ungeschickt, ob ihrer Ausbildung. Wir sind ihr sicher auch recht schnell aufgefallen, wir machten ja auch kein Geheimnis draus, das wir nicht auf einer dieser „tollen“ Schulen für Dienerschaften waren. Wie sagte Antahk so schön: „Es ist schwer, gutes Personal heute zu finden. Wir sind das, was noch zu finden war.“ So oder so ähnlich.


Die anderen vom Personal sind neben Livon, einer griesgrämigen Dame, die wahrscheinlich noch nicht einmal so alt ist, wie sie sich gibt, Pukon, der die Ruhe weg zu haben scheint, jedenfalls machte er einen sehr netten Eindruck, bodenständig und freundlich in dieser doch sehr unwirklichen Welt, jedenfalls für mich. Tamon war wohl für alles was schwer und schmutzig ist zuständig, wie er selbst sagte. Und natürlich Mildred, die Köchin. Die kann kochen! Sie hat auch den meisten Respekt von allen. Selbst von den Herrschaften. Sie macht die Arbeit hier im Hause aber wohl auch schon seit mehr als 40 Jahren.

 

Natürlich sind wir auch den Herrschaften begegnet und Xirlen, der persönlichen Dienerin der Herrschaften.


Am Tag der Festlichkeiten war viel zu tun, hier noch was, dort was noch nicht richtig usw. Doch am Ende war alles aufgebaut und fertig und die ersten Künstler kamen mit ihren Instrumenten, Bühnen und Kisten. Das war wirklich spannend. Von dem einen oder anderen hat man so schon mal was gehört, aber so viele auf einem Fleck und dann noch für ein so kleines Publikum …

 

Da waren Bal’chun Silberzunge eine menschliche Troubadurin des dritten Kreises, wie sie sagte, Fangan ein junger Zwergenmusiker, der Flinke Florian, ein menschlicher Gaukler und Zauberer (und etwas arg eingebildet für meinen Geschmackt, aber das war Bal’chun auch. Vielleicht ist das ein Ding von Künstlern oder denen, die sich dafür halten…). Selbst Gonamit, der königliche Hoffnarr war da und hatte sogar ein besonderes Verhältnis zum jungen Ingrisch. Beeindruckend, so jemanden mal selbst zu sehen, aber ich dachte immer das Haus Ueraven war nicht wirklich so auf der Seite der königstreuen Häuser, aber hier scheint eh viel Politik im Spiel zu sein.

 was später kamen dann auch die Gäste und die Feierlichkeiten namen ihren Lauf. Von vielen der Häuser kamen Gäste, Koreak und seine Frau Andalena aus dem Haus Mikul, Antonia aus dem Hause Sarafica, Nobert Ludi, Andolin aus dem Hause Elcomi, Norgosh und seine Frau Beatrice aus dem Hause Neumani, Siglinde Yilwaz, Grantor aus dem Hause Garsun und Kar’duz aus dem Hause Chaozun.

 

Bei der Auswahl an Gästen kam auch  Politik und Intriegen  nicht zu kurz. Es wurden Gespräche geführt und sicher auch Handel abgeschlossen. Aber auch andere „Feinheiten“ ausgetauscht.

 

Einmal sollte ich einen Zettel mit einer Nachricht von Antonia Sarafica an Siglinde Yilwaz überbringen. Ich konnte meine Neugier nicht in Zaum halten und las „Liebste Siglinde, eure Versuche mit Mikul sind schon zum Scheitern verurteilt. Ich kann euch helfen. A.S.“

 

Doch Orlav sollte Recht behalten, es blieb nicht bei belanglosen Vorkommnissen.

 

Das Fest war schon im vollen Gange, als alles anfing. Kurz nachdem Prisch eines ihrer Tabletts hatte fallen lassen und Scherben und Wein. Scherben wurden aufgewischt, Gäste beruhigt und Prisch erst einmal raus gebracht, bis sie sich später wieder beruhigt hatte. Sie machte den Eindruck jetzt wirklich Angst um ihre Anstellung zu haben. Aber mit einigem guten Zureden konnte der Abend erstmal auch für sie weitergehen.

 

Dann trat der Puppenspieler Gregor auf. Er seine Puppen stellten Szenen der Geschichte von Throal nach, immer passend zu seiner Erzählung. Es war ein tolles Schauspiel. Doch er hatte die Geschichte geändert, die glorreichen Sieger waren nicht mehr glorreich, sondern hatten betrogen und das Königshaus stand noch besser da, als sowieso schon. Wenn man sich im Raum umschaute und konnte man den Affront geradezu sehen. Uther von unserer Gruppe meinte danach er hätte den Hass gerade zu sehen können. Welch Wunder, standen doch die Häuser der meisten Gäste plötzlich in einem gar nicht mehr so guten Licht da. Tav Korelsed kam in der Geschichte des Puppenspielers nicht wirklich gut weg. Ein mutiges und provokatives Stück in solch einer Gesellschaft.

 

Jedenfalls platze Norgosh Neumani aus einem der Nebenräume in die Vorstellung des Puppenspielers und ging Andolin aus dem Hause Elcomi an, beschuldigte ihn als Betrüger und die Ueraven Geschwister liessen sich die Möglichkeit zu provizieren nicht nehmen „Das ist ja ein Dreier wie er im Buche steht“. Und auch Sprüche wie „Ueraven ist immer für eine Party zu haben, genauso wie letztens, als ihr die Silbermine nicht bekommen habt!“. Im Tumult konnte ich allerdings nicht ausmachen, von wem diese Aussage kam, es muss einer der alten Zwerge gewesen sein, die ohne Begleitung zum Fest gekommen waren.

 

In diesem Tumult wurde Ingrisch von seinen Geschwistern und Uther nach oben in sein Zimmer gebracht. Zu groß schien die Gefahr.

 

Doch die Szenen beruhigten sich langsam wieder und der Staub legte sich. Gregor hatte seine Aufführung abgebrochen und sich murmelnd „dieser Abschaum“ von der Bühne auf die Balustrade des oberen Geschoßes zurück gezogen.

 

Plötzlich kam Antahk, der Gregor gefolgt war, mit Gregor im Arm die Treppe runter. Gregor zuckte und schien komplett die Kontrolle über seinen Körper verloren zu haben und auch nicht bei Bewusstsein zu sein. Antahk meint er sei oben zusammengebrochen.

Schnell kümmerten sich Sarafika und Sontik um Gregor. Beide scheinen der Kunst der Heilung mächtig zu sein.

 

Doch was war mit Ingrisch und Uther? Nachdem unsere Tarnung beim Hausherren eh schon aufgefallen war, machten wir uns auf zu dem Schrecken im Zimmer des Jungen.

 

Sobald wir die Türe aufgestoßen hatten, sahen wir das ein blutroter Geist über dem Jungen schwebte. Der lag auf einem Tisch und schien auch schon schwer verletzt zu sein. Uther versuchte sich gegen verschiedene Möbelstücke zu verteidigen, die ihn angriffen.

 

Es folgte ein erbitterter Kampf mit Stuhlbeinen und Tischplatten und natürlich dem Geist. Dieser schien auch nicht an allen Anwesenden gleich viel Interesse zu haben, „du nicht, du gehörst nicht zu ihnen“ sagte er zum Einen, als wollte er nur mit bestimmten Personen seinen Zwist austragen.

 

Am Ende konnten wir den Kampf für uns entscheiden. Stühle und Tische waren besiegt und der Geist vertrieben. Uther erzählte noch, wie es erst an der Tür klopfte, dann hämmerte bis die Tür aufflog und sich eine undurchdringliche Schwärze im Raum ausbreitete. Als diese sich verzog, lag der Junge schon verletzt auf dem Tisch mit dem Geist über ihm.

 

Das Gesicht des Geistes hatte eine unglaubliche Ähnlichkeit mit dem Gesicht von Tav, Tav Korelsed, der auf allen unseren Silbermünzen abgebildet ist. Aber wie kann das sein?

 

Der Junge und auch Gregor wurden behandelt und Gregor dann in das Haus von Garlen gebracht. Am Ende war Migosh Ueraven dann doch sehr dankbar, das wir auf der Feier anwesend waren.

 

Unsere Zauberkundigen erzählten uns später noch, das sowohl Sarafika, wie auch Sontek, die Gregor geholfen haben, nutzen die Kräfte der Geisterbeschwörer. Ob das was mit diesem Geist zu tun hat?

 

Für unseren erfolgreichen Einsatz konnte ich von Orlav am nächsten Tag noch ein Empfehlungsschreiben für die ersten Ausflüge nach draussen bekommen, sobald sich die Tore für die ersten Erkundungsgänge öffnen. Hoffentlich tun sie das bald…