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  1. Journals

Gjiva (01 - Revali und die Verschwörung um die vermisste Earthdawn)

Revali und die Verschwörung...

Tagebuch

Gjiva Oukassi

Tiermeisterin aus Throal

 

Quest:

Revali und die Verschwörung um die vermisste Earthdawn


Throal, 1419 TH

 

Es war wieder einmal einer dieser Tage. Meine Eltern kannten nur ein Thema, „Die Hochzeit“. Nicht das ich mich nicht für sie freuen würde. Alleine die potentielle Hoffnung auf einen Sohn, der Vaters Geschäft später einmal übernehmen können würde, lies meinen Vater wieder aufleben. Der zweite Sohn des Händlers war sicher auch ein netter Bursche, wenn vielleicht auch etwas konservativ und wenig abenteuerlustig, aber warum sollte unbedingt ICH die Braut sein? Ich hoffe wirklich, die Tore von Throal öffnen sich rechtzeitig.

 

So zog ich – sehr zum Verdruss meiner Eltern – wieder einmal los, in die Weiten der verschiedenen Hallen von Throal. In einer meiner Tavernen, Mollys Fass, die ich hin und wieder besuche, traf ich auf einen Windling namens Revali, Schwertmeister. Er war eindeutig auf der Suche nach Unterstützung und so fand sich schnell eine kleine Gruppe von Adepten. 

 

Ein Freund von ihm hatte in der Halle der Luftschiffbauer einige Tage zuvor eine Entdeckung gemacht: Teile von Schrauben, wie sie – seiner Aussage nach – beim Bau der Earthdawn verwendet wurden, versteckt hinter einer Wand. Seine Geschichte klang doch sehr abstrus, selbst mit der sehnsüchtigen Erwartung, dass die Earthdawn überfällig war und alle in Throal auf Neuigkeiten um den Stand von Barsaive warteten. Aber alles war besser, als sich zu Hause weitere Zukunftsplanungen meiner Eltern anzuhören. 

 

Am Ende bestand die Gruppe neben Revali und meiner Person noch aus einem der wenigen Obsidianer in Throal, Steinbart dem Flinken, einem Elementaristen, Navarion, einem elfischen Kundschafter und Fienn einem Magier, der den Eindruck macht, als wäre er zum ersten Mal außerhalb seiner geschützten Bibliothek unterwegs.

 

Man war sich schnell einig, dass, wollte man Revalis Verschwörungstheorien wirklich auf den Grund gehen wollen, erst einmal mehr Informationen über diese Art von Schrauben benötigen würde, keiner von uns kannte sich wirklich mit dieser Materie aus.

 

Steinbart hatte einen Kollegen von ihm, von dem er meinte, dass dieser uns vielleicht mit seiner Expertise behilflich sein könnte. Gabbro, einem Lehrling der Schmiedekunst und ebenfalls ein Obsidianer. So machte sich unsere Gruppe auf zu den Hallen von Upandal, wo viele Schmiede ihre Werkstätten haben. Gabbro konnte uns auch bestätigen, was Steinbart bei seiner Untersuchung der Schraube gefunden hatte, sie waren mit elementarer Erde verstärkt, genauso, wie sie auch beim Bau der Earthdawn eingesetzt wurden. Doch viel weiter konnte er uns auch nicht helfen, außer uns an den Meister. Gegenüber Gabbro war Steinbart wirklich „der Flinke“. Ich hoffe ich erinnere mich an diesen Tag, sollte ich irgendwann einmal zu einer längeren Besprechung mit Obsidianern eingeladen werden, das ich diese dankend ablehne.

 

Während wir uns also von Gabbro verabschiedet und auf den Weg zu Schugo Foltest, dem Gildenmeister der Schmiede, machten , dachte ich noch, das Revali, dafür das er an eine groß angelegte Verschwörung glaubte, doch sehr offen  und lautstark mit seinen Vermutungen und Befürchtungen umging. Ich glaube es war der erste Teil der Vorahnung auf das was kommen sollte.

 

Wir hatten vielleicht die Hälfte der Strecke hinter uns gebracht, als mich plötzlich das Gefühl von direkter Gefahr überkam. Gerade noch im richtigen Moment. Wir waren wohl alle etwas in Gedanken auf dem Weg, nur Navarion schien auch noch etwas bemerkt zu haben.

 

Die Straße hatte sich, jedenfalls in unserer Wahrnehmung, plötzlich geleert und hinter uns hatte sich ein Straßenjunge ungepflegt und in zerrissener Kleidung „aufgebaut“. Er war nicht viel größer als ein Zwerg aber scheinbar ein Elf. Den Kopf gesenkt, er schaute uns nicht an, die schwarzen Haare fettig und zerzaust, sprach er uns mit einer Grabesstimme direkt an, wir würden unsere Nasen in Dinge stecken, die uns nichts angehen würden (gut, das sagen mir meine Eltern auch immer wieder) und es sei nicht die Frage, was wir rausfinden würden, sondern nur, wie lange wir noch zu leben hätten. Er war in Begleitung von zwei großen Hunden, beide knurrten uns an und trugen an Lederriemen improvisierte Rüstungen am Leib. Der Junge selbst schien dagegen unbewaffnet.

 

Und so fing der Kampf dann an, die Hunde stürzten sich auf uns. Ich hätte gerne versucht, die Tiere zu beruhigen oder unter meine Kontrolle zu bringen, aber so weit bin ich mit meinen Lektionen und Kenntnissen als Tiermeisterin noch nicht und so blieb auch mir nichts anderes übrig, als mich mit ganz weltlichen Mitteln zu verteidigen. Mit ein paar glücklichen Treffern konnten wir den einen der beiden Hunde besiegen und auch der zweite konnte nach einigem Hin und Her zumindest verletzt werden. Auch der Junge war inzwischen direkt in den Kampf verwickelt und wie von mir schon vermutet, wurde klar, dass er auch ein Tiermeister war, als er einen Angriff gegen unsere Gruppe mit seinen zu Klauen gewandelten Händen führte. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich nur mit meinem Stab gekämpft. Wie sagte mein Lehrmeister einmal zu mir: „Behalte immer die Möglichkeit den Gegner zu überraschen. Überraschung ist dein Freund!“ Und so setzte ich alles auf einen Überraschungsangriff auf den Jungen. Ich warf ihm meinen Stab mit den Worten „Fang!“ zu und stürzte mich direkt auf ihn. Erst im letzten Moment lies ich meine Hand zu der Bärentatze werden, so wie es mir beigebracht wurde und konnte ihn tatsächlich überraschen und dann auch überwältigen. Augenblicklich ließ auch der zweite Hund ab, lief zu dem Jungen und leckte ihm winselnd das Gesicht.

 

So schnell wie der Kampf begonnen hatte, so schnell war er dann auch wieder vorbei. Wir hatten nur ein paar Schrammen abbekommen, die wir auch schnell selbst versorgen konnten. Um den Jungen stand es deutlich schlechter und einer seiner Hunde war verletzt, der andere tot, auch wenn es mir um die Tiere sehr leid tat, sie konnten sicher nichts für ihre Taten, sondern folgten nur dem Geheiß ihres Herren.

 

Es stellte sich nach dem Kampf heraus, dass wir auf Kendris und seine Hunde gestoßen waren und es war wohl auch gut, dass die throalische Wache nicht kurz darauf am Platz des Geschehens eintraf, da viele Leute in der Gasse uns als Übeltäter gesehen hatten, hatten wir doch ihren „Wächter“ angegriffen. 

Kendris kannte ich aus Erzählungen, auch wenn ich ihn noch nie selbst getroffen hatte. Ein elfischer Straßenjunge der sich selbst ein wenig als Wächter der ärmeren Bezirke von Throal ansah und diese regelmäßig mit seinen Hunden patrouillierte. Aber sein Verhalten passte so gar nicht zu den Erzählungen. Was war hier los?

 

Fienn untersuchte den Jungen noch vor Ort und konnte die Spur eines Zaubers oder etwas ähnlichem entdecken und diesen lösen. Leider konnte er nicht sagen, wer dahintersteckte.

 

So konnten wir dann mit Kendris sprechen. Er konnte sich an nichts, seit dem gestrigen Abend erinnern, als er im Haus der Phönixfrau sein Nachtlager aufschlagen wollte. Das Etablissement steht in der Halle von Pav und, naja, ich hoffe meine Eltern wissen nicht, dass ich von diesem Haus des Feuervogels überhaupt schon gehört habe, geschweige denn, das ich weiß, wo es steht.

 

Nachdem wir von einigen der Hausbewohner der Straße entlastet worden waren, wurde Kendris von den Stadtwachen mitgenommen, ebenso sein Hund TBD und Mavis, dessen Leichnahm auch mitgenommen wurde. Ich hoffe er kommt bald wieder frei, vor Ort konnten unsere Einsprüche die Stadtwache leider nicht umstimmen.

 

Achja, Fienn und Revali schienen den Anführer der Stadtwachengruppe Kivilbas schon zu kennen. Ich bin mir nicht sicher, ob im Guten oder im Schlechten. Jedenfalls konnten wir dann unseren Weg fortsetzen.

 

Schugos Haus ist nicht wirklich zu übersehen. Die ausserordentliche Handwerkskunst des Schilds an der Fassade und auch die Einrichtung im Inneren ist beeindruckend, selbst für jemanden der sich nicht wirklich für solche Dinge interessiert, aber deswegen waren wir nicht da.

 

Es dauerte etwas und erforderte ein paar angedeutete Drohungen gegenüber dem Zwerg hinter dem Empfang, bis dieser Schugo holte, der offenbar sein Vater war. 

 

Schugo war nicht wirklich das, was man hilfsbereit nennen kann. Seine größte Angst war scheinbar nicht die Earthdawn, sondern welches Licht dies auf seine Arbeit und die Arbeit seiner Gilde werfen würde, als wenn das im Fall der Fälle wirklich wichtig wäre! Aber auch hier wirkten die Andeutungen, dass er und sein Sohn, vielleicht auch seine Arbeiter in Gefahr sein könnten, ob der Geschehnisse am Ende und zusammen mit ihm und seinem Arbeiter Bortam, ebenfalls einem Zwergenschmied konnten wir dann herausfinden, das diese Schraubenteile wohl tatsächlich aus dem Auftrag für die Earthdawn stammten und das diese für die Stabilisierung der Masten gebraucht werden. Irgendwer hat diese Schrauben wohl mit fachmännischem Werkzeug, aber ohne fachmännische Arbeit am Ende etwas gekürzt, sodass die Befürchtung besteht, dass diese Schrauben ihre Arbeit nicht in geplantem Ausmaß an Bord der Earthdawn werden erledigen können. Das Material ist auch zu teuer, um einfach irgendwo in einer Wand „verbaut“ zu werden und würde eigentlich zurück zu den Schmieden gebracht werden, um wieder zu neuem Einsatz zu kommen. Jeglicher Gedanke, da er oder seine Gilde da in Geschehnisse verwickelt seine lehnten beide aber kategorisch ab. Die Erklärung, dass sie die Schrauben ja nur herstellen und diese nach dem Transport zu den Luftschiffbauern dort erst verbaut werden und Fehler auch dort dann ja auffallen würden klangen logisch und wir hätten da eigentlich selbst drauf kommen können.

 

Immerhin konnten wir von dem Besuch die Gewissheit mitnehmen, dass es sich um Teile der Schrauben von der Earthdawn handelte und das das Furhwerksunternehmen Garas für die Lieferung dieser Schrauben rüber zu den Luftschiffbauen verantwortlich war.

 

Ganz am Ende gab uns Schugo noch einen kleinen Sack voller Münzen mit der dringenden Bitte, ihn zu warnen, sollten sich wirklich Anzeichen zeigen, das er oder seine Gilde in Gefahr seien.

 

Da der Abend schon spät war und wir uns nicht wirklich über das weitere Vorgehen einigen konnten, vertagten wir uns auf den nächsten Tag. Eine Nacht Ruhe würde uns nach den Aufregungen des Tages gut tun und auf einen Tag mehr oder weniger kam es – so lange wie die Earthdawn schon unterwegs war – nun auch nicht mehr an.

 

Aber doch, während des Schreibens abends in meiner Kammer lassen mich die Gedanken an die Earthdawn und was mit ihre geschehen sein mag nicht in Ruhe. Wer steckt dahinter? Was war mit Kendris passiert? Gibt es wirklich eine Verschwörung? 

 

Wir werden sehen, was morgen kommt …