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  1. Journals

Ein Tiermeister in Throal - Teil 12 - Eine Reise in den Servos-Dschungel

Besuch eines Nordals

Der Weg in die Taverne erfolgt schon mehr aus Gewohnheit als in der Hoffnung, daß irgendjemand noch dort anzutreffen sei. Doch diesmal war bereits Cataris vor Ort und die Überraschung war noch größer als am schwarzen Brett auch ein gesiegelter Brief hing. Der Brief war beim Abnehmen warm, aber verlor quasi sofort an Temperatur. Cataris entdeckte noch magischen Spuren in dem Brief.

Das Siegel auf dem Brief kam irgendwie bekannt vor. Irgendwann hatte ich es schon einmal gesehen. Da kam auch die Erinnerung. Im Hause meiner Eltern waren immer mal wieder Briefe mit diesem Siegel gewesen, aber sie wurden dann schnell weggepackt, wenn mein Schwesterherz oder ich in die Nähe kamen.

Wir setzten uns an einen Tisch, woraufhin Obacht dann direkt quasi erst einmal eine Absperrung um den Tisch baute, so daß für mögliche andere Gäste nicht direkt erkennbar war, was wir dort machten. Der Brief war in Sperethiel geschrieben und bat Freunde des Elfentums in ein verlassenes Haus im Hügelweg 37. Die Schrift erkannte ich aber sofort. Hier hatte mein Vater geschrieben, auch wenn die Unterschrift mit "Nordal" erfolgte.

Während wir den Brief lasen, holten auch zwei Zwerge etwas vom schwarzen Brett ab, wo weder Cataris noch ich überhaupt etwas am Brett gesehen hatten. Obacht sorgte auch bei diesen dafür, daß nicht zu erkennen war, was sie taten. Daher hatte ich auf einmal dringend das Bedürfnis Wasser zu lassen und schlich mich dabei so, daß ich erkennen konnte, daß diese beiden Gestalten über einer Steintafel grübelten. Wie konnten wir diese nur übersehen?

Im Anschluss holten auch noch Windlinge und Orks getrennt etwas vom schwarzen Brett ab.

Gemeinsam gingen wir dann zu dem verlassenen Haus, welches von vier Wachen gesichert war, die uns aber ohne Umschweife hinein ließen. Der Raum war von innen wie ein Gewächshaus aufgebaut und drinnen sahen wir erst einmal eine Gestalt. Auch diese Gestalt war mir bestens bekannt. Meine Mutter erhob den Blick und sprach uns an.

Sie bat Cataris und mich in den Servos-Dschungel zu reisen, um dort rechtzeitig vor dem Start einer Expedition aus Throal in einer Woche, dafür zu sorgen, daß diese nichts findet, was für die Elfen vielleicht unangenehm sein könnte. Wir bekamen einen Brief, den wir an drei Elfen auf einer Lichtung im Dschungel übergeben sollten. Dazu erhielten wir eine Karte mit der genauen Stelle im Urwald und einer Kiste, die nur zu öffnen sei, wenn niemand anderes zuschaut.

Danach wurde Finan Finian gerufen, der für die Passage zuständig war. Er brachte uns zu einem Elfen mit einem kleinen Luftruderboot, das uns in Windeseile in den Dschungel brachte. Der Steuermann des Bootes, der sich uns als Mardok, der Fischer, vorstellte, erzählte auf der zweitägigen Reise sehr viel und übertrieb dabei noch mehr.

Zu der exakten Stelle konnte er uns nicht bringen, aber er setzte uns an einer Stelle ab, wo er uns in drei Tagen auch wieder abholen wollte. Nun war der Moment gekommen, wo wir die Truhe öffneten und sofort sprang ein Totenkopf aus dem Holzgestell. Dieser überdrehte Kopf hieß Raidri der Große und konnte angeblich alles am besten. Das war zwar anstrengend, aber wenigstens konnte er uns durch den Dschungel zu der Lichtung führen. Die vielen neuen Eindrücke außerhalb des Kaers waren beeindruckend.

Als wir uns der Lichtung näherten wurden wir von zwei riesigen Schlangen angegriffen, die uns locker in einem verschlingen konnten. Die eine Schlange war real, während die andere Schlange ein Geist war. Cataris bannte die Geisterschlange und kam so mit ihr ins Gespräch. Als er ihr glaubhaft versichern konnte, daß wir beide Elfen seien und nichts Böses im Schild führen, brachte uns die Schlange auch zu der Lichtung, wo wir auf eine große geisterhafte Gestalt trafen. Der Geist hieß Marmir Schneeweiß. Das konnte doch kein Zufall sein.

Neben Marmir erschien noch der mittlerweile erblindete Bogenschütze Egon, der Sehende. Auch dieser war ein Geist. Die dritte Person hörte man schon lange, bevor man sie sah. Der Geisterbeschwörer Argon war eine schreckliche Verunstaltung eines Elfen. Sein Körper war über und über mit Dornen versehen, aus denen Blut tropfte. Der Elf hatte mitten im Körper einen aggressiven Wurm, scheinbar einen Dämon, den er so gefangen hielt.

Nachdem wir Argon den Brief übergeben hatten, erzählte er von einem Wald und seiner Königin, der wahrscheinlich den Wyrmwald darstellen sollte. Dieser hatte zu seinem Schutz statt eines unterirdischen Kaers ein hölzernes Kaer gebaut, doch das Kaer hielt nicht stand. Daher waren die Elfen des Waldes gezwungen, sich zum Schutz vor den Dämonen etwas anderes zu überlegen. Sie ersannen ein Ritual mit dem Zweck selber Schmerzen zu erleiden, so daß die Dämonen sich nicht an ihnen ernähren konnten. Argon war scheinbar als Bote aus dem Wald ausgesandt worden, um ggf. auch andere Elfen zu schützen, doch als er hier im Servos-Dschungel ankam quälte ein Dämon bereits Egon und Marmir. So rettete er die beiden und band den Wurm in seinen Körper.

Cataris und ich wurden gebeten, ein altes Artefakt - eine magische Flöte -, welches die drei über Jahrhunderte bewacht hatten, an die Absender des Briefes zu übergeben. Vorab sollten wir noch die ehrenvolle Aufgabe angehen und die Flöte spielen, so daß Argon von seinen Leiden erlöst wurde. Allerdings mussten wir danach gegen den Wurm vorgehen, der auch die Geister von Marmir und Egon tötete. Als wir den Wurm getötet hatten, übergab Argon noch mit letzter Kraft an Amulett an mich, das nach Cataris Untersuchungen mit einer Gruppenstruktur belegt war. Der alte Elf hatte noch einen Knochenring, den wir anlegen mussten, um eine unverwitterte Truhe in der Waldhütte der drei Elfen zu öffnen. Sicherheitshalber nahmen wir die Truhe dann als Ganzes mit.

Mardok holte uns wieder ab und brachte uns nach Throal zurück, wo wir die gefundenen Gegenstände an den Rat abgaben und die Geschichte erzählten. Danach erklärten drei Nordal mich würdig ein Retishay zu werden. Mit der Abgabe des Amuletts gaben die Waldläufer Throals mir das rote Nordaltre ihres Nordals.