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Strigau

Die Dämonen des rebellischen Irren Fürsten gelten als weitgehend besiegt, seit Kaiser Sigismund seinen erfolgreichen Feldzug gegen das Fürstentum Strigau führte. Nur in einigen wenigen Gebieten des Lande konnten einige der teuflischen Schergen bis heute überdauern.

Das Land gilt trotzdem noch lange nicht als gerettet, denn Strigau wird nach wie vor von Dämonen, Monstern und Nekromanten heimgesucht, die in der Abgeschiedenheit der dunklen Sümpfe und Wälder eine Zuflucht finden.

Die befreite Hauptstadt Siebenbürgen und die Feste Silberlauf dienen als Ausgangspunkte für die Befriedung des Landes. Gebrochene Glaubensritter, kriegsmüde Veteranen und geldgierige Söldner kämpfen von dort aus gegen die Verderbnis des Landes an. Doch neben diesen übernatürlichen Bedrohungen gibt es auch viele menschliche Widersacher, die entweder raubend und mordend durch das Land ziehen oder noch immer für die unheilige Sache des Irren Fürsten kämpfen. 



Geographie 

Strigau ist das westlichste der Teilkönigreiche des Kaiserreichs. Es grenzt an die Herzlande, die Grenzmark und Keuth, abseits dessen ist es fast vollkommen von der grauen See umschlossen. Aufgrund seiner langen Küste und der geringen Tiefe des Landes herrscht in Strigau  ein maritimes Klima. Die Sommer sind genau so wie die Winter mild und feucht, zu Schneefall kommt es eher selten und wenn dann nur im tiefen Winter. Die Küsten von Strigau  sind flach und oft wird das Land in Sturmfluten überschwemmt. Wo es das Land zulässt, dort versuchen die Strigauer diesen Umstand durch die geschickte Nutzung von Dämmen, Deichen und Windmühlen zu nutzen.  Das Kernland von Strigau aber ist geprägt von sumpfigen Wäldern und Seen, in denen sich Fremde schnell verirren und nie wieder auftauchen - Manchmal sogar im wahrsten Sinne des Wortes. 


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Es ist ein eintöniges Land, das für Reisende nicht viel zu bieten hat - Überall scheint es fast gleich auszusehen, immer ist das Land in denselben gräulich - nebeligen Schleier gehüllt, die Sonne oft nur als heller Kreis hinter viel zu dichten Wolken sichtbar.



Vom Irren Fürsten

Matthäus I. von Siebenbürgen war ein mächtiger Mann - Ein mächtiger Mann mit einer silbernen Zunge, schöner Gestalt, und entschlossenem Auftreten. Er war bei Volk und Adel beliebt, er bewegte sich auf dem gesellschaftlichen Parkett wie ein Tänzer, die Welt schien ihm zu Füßen zu liegen. Im Jahre 1479 verstarb sein Vater, Lydvik von Siebenbürgen, nach kurzer und schwerer Krankheit, Matthäus I. wurde als sein ältester Sohn zum Kurfürsten Strigaus. 
Im Jahr 1481 starb darüber hinaus auch noch der Kaiser selbst, Ludwig II., bekannt als "Der Fröhliche", bei einem Jagdunfall, und schnell begann das Ränkespiel um die Wahl des neuen Kaisers - Matthäus schien sich seines Sieges bereits sicher, aus allen Ecken des Reiches wurde ihm Unterstützung zugesichert.

So kam es also zur Wahl des neuen Kaisers, die Kurfürsten der  Grenzmarkund Strigaus sprachen sich für Matthäus aus, Carinth und Keuth für Wilfried von Brachsenburg, dem Kanzler der Herzlande und nahem Verwandten des verstorbenen Kaisers. Nun wurde das kaiserliche Testament verlesen, und das Stimmengefüge verschob sich zugunsten Wilfrieds, der so als "Wilfried IV" zum Kaiser gekrönt wurde.


Matthäus I. war außer sich vor Wut - Er bestritt den Ausgang der Wahl und ritt noch am selben Tag zurück nach Siebenbürgen. Wilfried IV. suchte die Aussöhnung mit dem mächtigen Fürsten, doch dieser wies jeden Versuch ab. Lediglich die Kaiserkrone würde ihn zufrieden stellen. 


Insgeheim, so ist man sich sicher, bereitete Matthäus I. bereits seine schändliche Rebellion vor, er scharrte mit Versprechen von Macht, Ruhm und Titeln zahlreiche Anhänger um sich, suchte sich dunkle Verbündete, um das Glück auf seine Seite zu ziehen. 


Über Strigau wurde es dunkel, kaum ein Wort verließ mehr das Königreich, die Ausreise wurde unterbunden und der Handel streng kontrolliert. Wilfried IV. versuchte weiterhin den Streit zu schlichten, als es leiser um Matthäus I. wurde schien er beruhigt zu sein, der aufmüpfige Kurfürst schien sich beruhigt zu haben.


Im Jahre 1483 ließ sich Matthäus I. aber  schließlich zum "Kaiser des Heiligen Vestrianischen Reiches" ausrufen und ging zur offenen Rebellion über - Er würde die kaiserliche Krone Notfalls auch mit Gewalt nehmen. Es folgten Scharmützel in  Keuth und den Herzlanden, als es kaum nennenswerte Gegenwehr gab setzte er zur Invasion der Herzlande an. Wilfried IV. war nicht auf solcherlei Feindseligkeiten vorbereitet, und so konnte der "Irre Fürst", wie er nun genannt wurde, eine Stadt nach der anderen nehmen. Wer entkommen konnte, der berichtete von schrecklichen Bildern. Die wandelnden Toten würden an Matthäus I. Seite marschieren, Pferde nur aus Knochen würden seine Reiter über das Feld tragen.


Wilfried IV. schritt nun, viel zu spät, zur Tat, und versammelte das Reichsheer. Es zeichnete sich aber ab, dass es viel zu lang dauern würde, bis es in voller Stärke zurückschlagen könnte, denn der Irre Fürst war bereits auf dem Weg nach Kronburg, um dort eine Entscheidung zu suchen.

Mit all dem, was er selbst aufbringen konnte, stellte Wilfried IV. sich dem rebellischen Fürsten entgegen, um ihn davon abzuhalten noch tiefer in die Herzlande einzufallen. Es war die Brücke bei Steinbach, einer Ortschaft zwischen Fürstenfeld und Prägbrücken, an der er den Irren Fürsten erwartete. Als dieser schließlich am Horizont aufzog trauten die Soldaten und der Kaiser ihren Augen nicht;


Begleitet von regelrechten Schwärmen an aasgierigen Krähen und einem widerlichen Miasma reihten sich die Lebenden und die Toten auf der anderen Seite der Brücke auf. Im Pfeil- und Kugelhagel gingen sie nieder, nur um sich wieder zu erheben, fleischlose, skelettartige Rösser mit bleichen Reitern auf den Rippen sicherten ihre Flanken und versetzten die eigenen Pferde in Aufruhe. 


Still und leise rückten die Strigauer dann über die Brücke vor und trieben all jene, die ihnen den Weg versperrten langsam zurück, sicherten sich einen Brückenkopf - Mitten unter ihnen der Irre Fürst selbst, hoch im Sattel auf einem schwarzen Ross mit lodernden Augen. Wilfried IV. sah hier seine Chance dieses unheilige Treiben zu beenden, rief seine Reiter an, und unternahm mit seiner schweren Kavallerie einen Sturmangriff, der das Blatt zu seinen Gunsten wenden sollte. 


Doch der Plan misslang.


Wilfried und seine Reiter wurden regelrecht von ihren scheuenden Pferden gerissen und in Stücke geschlagen, der Kopf des Kaisers selbst wurde auf einem Spieß über das Schlachtfeld getragen. Wilfried IV. war im Kampf gefallen, sein Heer löste sich auf.


Nachdem die Nachricht des Ausgangs der Schlacht Kronburg erreicht hatte machte sich Entsetzen breit - Niemand wollte sich dem Irren Fürsten und seinen Schrecken noch entgegen stellen, ebenso wenig wollte man sich seiner drohenden Tyrannei aber unterwerfen. Kurzerhand wählten die Kurfürsten den 19 Jährigen Sohn Wilfrieds IV., Sigismund I. von Brachsenburg, zum Kaiser. Blutjung und Unerfahren wandte er sich an seine Kurfürsten und auch den Sohn des Irren Fürsten, Matthäus II., ihm in dieser schweren Stunde beizustehen, um die heilige kaiserliche Krone vor schlimmen Frevel zu bewahren.


Mit allem, dem man nun noch habhaft werden konnte, Ordenskriegern und bewaffneten Leibeigenen, Magiern aus den Akademien, Söldnern und den Überlebenden der Schlacht von Steinbach, setzte man nun noch einmal alles auf eine Karte, denn der Irre Fürst nahte - 8 Meilen vor Kronburg bereitete man Fallen und Befestigungen vor, um es abermals auf eine Entscheidungsschlacht ankommen zu lassen.

Noch betört von seinem herausragenden Sieg, den Kopf des toten Kaisers Wilfried IV. immer noch an einem Spieß im Heer tragend, griff Matthäus I. ohne zu zögern an. Die Schlacht vor Kronburg sollte als Schlacht epischen Ausmaßes in die Chroniken eingehen, tausende Soldaten beider Seiten standen sich, die Schwerter in den Händen, gegenüber, hunderte Reiter prallten aufeinander und versuchten verzweifelt einen Durchbruch zu erzielen.


Es sollte letztendlich der Verdienst der Ritter der Grenzmark sein die Schlacht zu kaiserlichen Gunsten zu wenden, als sie mehr durch Zufall als durch gezieltes Handeln jene Nekromanten erschlugen, die die Toten des Irren Fürsten am zweifelhaften Leben erhielten. Ein großer Teil seines Heeres sank mit ihrem Tode ein letztes mal zu Boden, und er selbst ergriff die Flucht. Der Rest seines Heeres wurde aufgerieben.


Nach der Schlacht war dem Kaiserreich eine kurze Atempause vergönnt - Dann aber drängte der junge Sigismund auf die Eroberung Strigaus, damit Matthäus I. keine neuen Kräfte sammeln konnte, und so begann 1485 die Rückeroberung Strigaus. Über Land und über die See drangen kaiserliche Truppen in die Provinz ein, in der sich die Natur selbst durch dunkle Mächte gegen die Befreier zu wenden schien. Menschenleere Dörfer, fürchterliche Monster, dämonisches Wirken und Berichte unaussprechlicher Schandtaten lagen schwer auf dem Geist der Befreier, doch sie waren schon zu weit gekommen, um umzukehren. Jede Meile musste hart errungen werden, um kein Risiko einzugehen wurden die Leichname der Gefallenen sofort verbrannt oder in den Herzlanden bestattet.


Im Frühjahr 1486 begann schließlich die Belagerung Siebenbürgens - Über Wochen wurde die Stadt beschossen und in Flammen gesteckt, wo sich eine Bresche in den Mauern auftat kam es zu Scharmützeln, bei denen manchmal der Boden selbst zu flüssigem Pech geworden sein soll. Im Juni aber fiel die Stadt schließlich - Kaum eine Menschenseele hatte die Belagerung überlebt, schien es. 


Später allerdings stellte sich heraus, dass die Stadt von Anfang an leergefegt war - Das drakonische Regime des irren Fürsten ließ keinen Platz für "Unnütze Esser". Zwar gab es von ihm selbst keine Spur mehr, doch der Bann über Strigau war gebrochen. 


Matthäus II., der Sohn des Irren Fürsten, hatte als treuer Gefolgsmann des neuen Kaisers Seite an Seite mit ihm in der Schlacht gekämpft - Er sollte nun den Namen seines Hauses wieder reinwaschen, Strigau wiederaufbauen, und das Land vom verbliebenen dunklen Einfluss befreien. Damit endete dieses dunkle Kapitel in der jüngeren Geschichte Strigaus.



Städte & Ortschaften


Siebenbürgen - Hauptstadt

Siebenbürgen, die Hauptstadt des Königreiches, gilt inzwischen als Geisterstadt - Vielerorts verfallen und verlassen hat sie ihren einstigen Glanz als Kronjuwel des Königreiches verloren, der Wiederaufbau nach dem Krieg gegen den Irren Fürst  geht nur langsam voran.

Wer bleibt, den verbindet zu viel mit der Heimat um fortzuziehen - Besonders junge Leute aber fürchten um ihre Zukunft und suchen ihr Glück lieber woanders, anstatt die Trümmer des Verfalls aufzulesen. 



Silberlauf - Ankerplatz der kaiserlichen Flotte

Silberlauf, einst ein kleines Minendorf in trockeneren Gefilden Strigaus, war einst die führende Handelsstadt an der Straße von Avalon. Nachdem Aarkem diesen Platz erstritten hatte, wurde Silberlauf stattdessen durch Gefälligkeiten am kaiserlichen Hofe zum Ankerpunkt der kaiserlichen Flotte im südlichen Teil des Kaiserreiches. 

Damit einher ging auch der Ausbau der kleinen Burg Silberlauf hin zur regelrechten Bastion, einer Trutzburg, die allen Invasoren Einhalt gebieten sollte - Silber wird schon lange nicht mehr geschürft, stattdessen dienen die ehemaligen Stollen als Lager für beinahe unendliche Mengen an Vorräten. Von hier aus begann auch die zweite Hälfte des kaiserlichen Gegenschlags, der Strigau im Krieg gegen den irren Fürsten befreien sollte.

 


Auenthal - Dorf

Auenthal ist eine kleine Hafenstadt im Südwesten Strigaus und durch seine abgeschiedene Lage in der Bucht von Soleillant ein beliebter Anlegepunkt für kleinere Schiffe, die ihre Waren zwischen den Reichsstädten, Avalon und Keuth handeln - Oder gar in das verfeindete Soleillant schmuggeln, wenn der Preis denn stimmt.

Es ist ein ruhiges Leben, die Unruhen im Norden scheinen hier fern zu sein, das Leben ist einfach. Den größten Trubel bringt es, wenn einmal das Fischernetz reißt oder Tratsch und Klatsch die Runde machen. Auch hier werden die Nachrichten aus dem Bürgerkrieg aufmerksam verfolgt, viele Bürger und Bürgerinnen haben die Angst, dass auch sie irgendwann in Mitleidenschaft gezogen werden könnten. Das Umland der Stadt besteht, wie für das südliche Strigau typisch, aus kleineren Mooren und beginnenden, tiefen Sümpfen. Entsprechend zieht sich Auenthal an der Küste mehr in die Breite, als in die Tiefe. Die wichtigste Einrichtung der Stadt ist ohne Zweifel der Hafen, der gleichzeitig Anlegepunkt für Händler und Fischer ist.



Ein Charakter aus Strigau

Charaktere aus Strigau gelten gemeinhin als robust und misstrauisch, wenig zierlich und selbst im jungen alter vom Leben gezeichnet. Viele flüchten aus dem Königreich vor dem Bürgerkrieg, vielleicht wurde von den untoten Massen des irren Fürsten ihr Dorf zerstört und sie vertrieben, vielleicht wurde die steuerliche Last zu hoch, oder das eigene Heim versank eines Tages im Morast.


Es sind keine weltgewandten Leute die hier wohnen, meist denken sie nur von einem Tag zum nächsten, haben eine direkte Art an sich. Die Haut der Strigauer ist blass, aber man sagt ihnen eine natürliche Widerstandskraft gegen Krankheiten nach. Immerhin verlangt ihnen ihr Land viel ab.


Gekleidet sind sie oft in Leder oder andere schützende Klamotten, die Farben vornehmlich grau, braun und schwarz, alles, was vor der kalten, regnerischen Witterung schützt ist ihnen willkommen - Nur zu Festen, wenn es denn noch etwas zu feiern gibt, kleiden sich die Strigauer  in fröhlichere Farben, es würde im Sumpf ohnehin zu schnell verdreckt werden und die leuchtenden Farben verblassen.



Bezug zur Realität

Strigau ist, abseits der Einflüsse des "Irren Fürsten" und seiner dämonischen Schergen, angelehnt an die frühesten Regionen in den heutigen Niederlanden wie Flandern und Belgien.