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Keuth

Das bergige Keuth im Süden des Reiches gilt gemeinhin als Wall gegen das verfeindete Soleillant und Quell allerlei edler Metalle. Frische, reine Luft, hohe, blühende Almen, ein nach Osten hin stetig ansteigendes Gelände hin zum Fahlgebirge, ein gemäßigtes, leicht regnerisches Klima und herrliche, alte Buchenwälder erwecken ein idyllisches Landschaftsbild - Wäre da nicht der seit einiger Zeit tobende Bauernkrieg, an dem sich große Teile der Bergleute, Bauern und allerlei sonstiges Gesindel beteiligen.


Keuth ist in Not - Und es ist bisweilen kein Ende in Sicht.



Geographie

Das etwas in die Länge gezogene Keuth schmiegt sich über den gesamten Süden und Osten an das Fahlgebirge, und trifft im Norden auf das benachbarte Carinth. Im Westen trennt der Fluss Crain die Herzlande von Keuth, und im äußersten Südwesten auch zumindest stellenweise von Strigau. Zudem hat Keuth einen, wenn auch kleinen, Zugang zur Bucht von Soleillant.

Das Klima ist milde und wird von der frischen Bergluft des nahen Gebirges dominiert, welches zudem die Heimat dichter Fichtenwälder ist.


Ganz berühmt ist die "Keuther Alm", die ziemlich genau am gesamten Gebirge entlangführt und die Heimat für zahlreiche Bauern, Imker und Viehhüter ist - Wenn sie nicht gleich alle Berufe auf einmal in großen Berghöfen in sich vereinen. Es sind ganz wunderbare Blumenwiesen hier in der Höhe, schneeverwehte Gipfel wie die des "Kaisersteins" sind an klaren Tagen auf dutzende Meilen hin zu erkennen. Manch einer sagt, dass man von den hohen Ebenen aus bis in die Herzlande schauen kann. Lokal benennen die Einwohner ihre ganz persönliche Alm natürlich anders, oft wird dabei einfach an den Namen des nächsten Berges oder kristallklaren Baches das Wort "-Alm" gehangen.


Weiter im Tiefland, wo es ab und an ganz abgeschiedene Täler mit eigenartigen Dialekten gibt, findet man eher Dörfer und Zusammenschlüsse von Gehöften, Die großen, dunklen, reichhaltigen Buchenwälder und weitläufigen Graslandschaften, die zum größten Teil zur Viehzucht genutzt werden, sollen zudem reich an Hochwild sein.


Keuth gilt aufgrund seiner natürlichen Schönheit, des frischen Wassers, und der Bergluft als natürliches Erholungsgebiet - Kaiser Sigismund I. selbst hat eine Pfalz mit einigen Bediensteten in Keuth.



Keuthische Bauernkriege - 1500

König Rolf von Keuth, genannt "Der Gierige", hat seinen Namen nicht von ungefähr - Obwohl er Herr über die reichsten Gold- und Silberminen des gesamten Kaiserreiches ist, und viele Hörige des Reiches in seinen Minen arbeiten, erhebt er hohe Steuern, die immer weiter nach unten weiter gereicht werden. Von ihm an seine Fürsten, von ihnen an die Grafen, von den Grafen an den niederen Landadel, und diese wiederum an das Ende der Kette - Die Bürger und Leibeigenen des Reiches.


Über zwei Jahrzehnte hinweg wurde diese Last mit Murren getragen, höhere Frondienste abgeleitet, und die Lehnsherren machten sich bei ihren Untertanen unbeliebt. Eine fremde Saat begann auf den Feldern Keuths zu gedeihen - Die Saat des Ungehorsam.


Als König Rolf dann abermals die Abgaben erhöhen wollte, und selbst die Warnungen des hohen und niederen Adels ihn nicht von diesem Vorhaben abhielten, hatten die einfachen Männer und Frauen Keuths genug. Das Brot war schon kaum mehr zu bezahlen, so wenig hatten sie, und so legten sie im abgelegenen Passtal die Arbeit nieder, vertrieben den Grafen Karl - Florian, und bedienten sich an den örtlichen Kirchengütern.

Sie, und damit ging ein Schock durch das Kaiserreich, stellten Forderungen - Nie zuvor hatten die Untertanen es gewagt ihrem König zu widersprechen, und nun forderten sie, dass die Abgaben sinken sollten.


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Der König war außer sich vor Wut und schickte seine treuen Landsknechte um die Bauern gewaltsam zurück zur Arbeit zu bewegen, doch diese bedienten sich ihrer Bauernschläue - Sie gruben zusammen mit den Bergmännern tiefe Gruben und Gräben, um dem Angriff zu trotzen, und tatsächlich schlugen sie die Landsknechte und Ritter zurück. Die Legende vom "Wunder von Passtal" war geboren, und mehr und mehr Bauern schlossen sich nun der Meute an.


Jetzt forderten sie sogar Entschädigungen für all die Jahre der harten Besteuerung - Sich von ihrem König loszusagen lag ihnen fern, und sogar einige niedere Adelige sahen die Möglichkeit dazu sich bei ihren Untertanen beliebt zu machen und sich über sie auch selbst von den hohen Abgaben zu befreien. So gaben sie den Aufständischen manchmal im geheimen Waffen, Verpflegung und Lastentiere, um ihre Reihen zu stärken.


So zieht das Bauernheer, bewaffnet mit Mistgabeln, Schwertern, Spießen und allerlei zusammengetüftelten Kriegszeug nun also durch das Hinterland, dutzende, romantisch verklärte Lieder besingen die verschiedenen Gruppen wie "Klingenthalers Klingenzähler", die "Kergerlberger Almburschen" oder die "Getreideknechte". Für sie ist es die Kampf um die gerechte Sache, wo sie auf Widerstand treffen machen sie aber kurzen Prozess, und sträuben auch nicht vor Verbrechen um für ihre Ziele einzustehen. Oft genug kommt es vor, dass Bauern aus benachbarten Teilen des Reiches sich der revoltierenden Meute anschließen, einige male griffen die Bauernheere sogar schon auf das benachbarte Carinth über, das die inkompetente Herrschaft des keuthischen Königs als Grund sah, nicht etwa die Bauern selbst.


Wie lange der König sich diese Frechheiten und Anmaßungen der eigenen Untertanen noch bieten lässt ist ungewiss - Es heißt aber, dass er, sollten die Bauern zur nächsten Ernte nicht auf ihre Höfe zurückgekehrt sein, die berühmt-berüchtigt Landsknechte der schwarzen Kompanie anheuern wird. Seinen eigenen Lehnsmännern traut er aufgrund der Gerüchte um ihre Beihilfe nicht mehr, und die sonstigen eingezogenen Soldaten sind jene Männer, die gerade gegen ihn rebellieren.



Das Leben in Keuth

Das Leben in Keuth war bis vor kurzem ruhig - Seitdem die Bauernkriege ausgebrochen sind kommt es jedoch immer wieder zu Raubzügen und Brandschatzungen auf den Land. Nur größere Städte sind vor den wütenden Abtrünnigen noch halbwegs sicher. 


Kommt man jedoch nicht in das Unglück im Einzugsgebiet der Marodeure zu leben ist das Dasein nicht viel ruhiger. Eine enorme Steuerlast verlangt dem einfachen Leibeigenen alles ab, und die Not ist besonders vor dem Winter groß. Vermehrt wildern die Ärmsten unter den Bewohnern in den dem Adel vorbehaltenen Wäldern um über die Runden zu kommen. Die wunderschöne Landschaft Keuths kann gar nicht so recht genossen werden.



Städte & Ortschaften


Pröhm - Hauptstadt

In den seichteren Teilen Keuths liegt Pröhm, die Hauptstadt Keuths. Als Sitz des "Gierigen Königs" geriet die Hauptstadt kürzlich in Verruf, denn ihre wirklich überragende Pracht, die schönen Alleen, Obstwiesen, Stadtgärten, die neu errichtete Kathedrale, gepflasterten Straßen und ausgebauten Stadtmauern, fußen auf der tyrannischen Besteuerung der keuthischen Untertanen. Die Herrschaft geht sogar so weit, dass der König all jene, die nicht mehr in die Vision seiner Stadt passen, schlicht und ergreifend dieser verweist - Die Armen und Kranken müssen vor die Stadtmauern, bilden dort regelrechte Elendsviertel.

Wenige Schritt Mauer trennen die saubere Stadt Pröhm von den Ausgestoßenen vor ihr. Die Kirche droht dem König aufgrund dieser fürchterlichen Behandlung seiner Untertanen bereits mit dem Kirchenbann. Wer kann, der verlässt diese Barackensiedlung vor den Stadtmauern, im Zuge der Bauernrevolte nehmen auch viele den Weg auf sich, sich dieser anzuschließen - Und es ihrem König auf diese Weise heimzuzahlen.



Passtal - Dorf

Das Bergarbeiterdorf Passtal war es, wo sich die Wut der gebeutelten keuthischen Leibeigenen zum ersten mal entlud. 1500 revoltierten die Bergarbeiter des kleinen Dorfes in der Nähe eines Bergwerkes gegen ihren tyrannischen Landesherren Karl - Florian, und forderten gerechtere Besteuerung ein.

Die bis heute anhaltenden Bauernkriege entbrannten und eine Scharr aus niederen Volk unter "Richard dem Roten", einem Bergarbeiter, ergriff die Macht, um von hier aus loszuziehen und ganze Landstriche in Besitz von Adel & Kirche im Namen der Gerechtigkeit auszubeuten. Tausende schlossen sich diesem wilden Vorhaben an.

Abgesehen von dieser kurzen, aufregenden Periode ist Passtal ein stilles Örtchen - Jeder kennt jeden, der Mittelpunkt des Dorfes ist die Kirche "St. Augustin" mit den schönen großen Bronzeglocken, seitdem die Rebellen weitergezogen sind ist es in der Taverne "Zum Stollen" wieder ruhiger.



Grenzstadt - Bastion

Stilisiert als Bastion des Kaiserreiches vor Soleillant, südliche Grenze des Kaiserreiches und undurchdringbare Festung gilt Grenzstadt was Befestigungen angeht als Maß aller Dinge. Eine riesige, zinnenbesetzte, graue Mauer inmitten eines Passes im südlichen Fahlgebirge gibt zur einen Seite den Blick in das Kaiserreich frei, in die andere hinein nach Solléillant.

Jeder taugliche Bürger ist zum Schutze dieser "Kaiserpforte" genannten Bastion an der Waffe ausgebildet worden, denn immerzu scheint der Feind aus dem Süden zu lauern um den weichen Bauch des Kaiserreiches mit Feuer und Schwert zu nehmen. Große Teile der Einwohner sind Handwerker, die mit der Instandhaltung der Festung oder der gesamten Kette an Berufen zur Bereitstellung von Ausrüstung ihr Geld verdienen.

Zur Landwirtschaft eignet sich das umliegende Gelände nur bedingt, nur einige Viehhirten halten auf den unwegsamen Almen ihre Herden und versorgen Teile der Stadt mit ihren Erzeugnissen.



Bezug zur Realität

Keuth ist angelehnt an das Alpenvorland zu Zeiten der Bauernkriege um 1525.