Antahk bat Cataris und mich in das Gasthaus zum schlafenden
Zwerg. Isinghar Allbuch gab dort gerade eine Vorstellung. Aber so gut der kleine Mann
auch singen kann, wichtiger war ein anderer Zwerg, der an den Tisch kam. Antahk
kannte ihn und sprach ihn mit Lennet an.
Besagter Lennet erzählte, daß die verstorbene Prish vor ihrem Ableben noch ein Haus am Rande Throals gemietet hatte und ließ einen Brief mit der Adresse am Tisch bevor er sich wieder zurückzog, nicht ohne zu betonen, daß dieses Gespräch ja gar nicht stattgefunden habe. Der Umschlag hatte ein deutliches Auge abgebildet.
Zusätzlich wies der Zwerg auf die Erdbeben hin, die in der letzten Zeit das Kaer immer öfter trafen und deutete an, da0 dies diese in Zusammenhang mit diversen Aktivitäten stehen.
Die Gegend in der Haus zu finden war, war ziemlich
heruntergekommen und auch das Haus machte keinen bewohnbaren Eindruck mehr. Ein
kräftiger Schubs mit der Schulter und schon war das Haus zugänglich. Antahk
fand in der Küche ein paar Schleifspuren am Schrank. Hinter dem Schrank befand
sich dann der Zugang zu einem zehn Schritt tiefen Keller, der in ein riesiges,
aber unbenutztes Labor führte.
Ein nicht mehr aktiver Knochenkreis und diverse Bücher deuteten auf Prish hin.
Die Aufzeichnungen der Dame zeugten von einer tiefen Persönlichkeitsspaltung.
Auf der einen Seite schrieb sie sehr methodisch und wissenschaftlich und auf
der anderen Seite sprang sie innerhalb eines Satzes in komplett unstrukturierte
wahnsinnig wirkende Zeilen.
Soweit man den Aufzeichnungen glauben Schenken mochte, wollte Prish ein Unheil
Throals verhindern, aber wurde scheinbar von jenen, die sie bekämpfen wollte in
den Bann gezogen. Sie hatte wohl längere Zeit einen Ort in den eher
unausgebauteren Stollen Throals beobachtet und vermutete dort einen Kult,
dessen Zeichen ein Heptagramm war.
Also gingen wir drei zu dieser Stelle. Zu unserer großen Überraschung trafen
wir dort auf Fannon Grantl, Gjiva und ihren Bären Paddington. Auch die beiden waren
von Lennet beauftragt worden einer Spur der Rashamonjünger zu folgen. Nachdem
wir gemeinsam unsere Aufzeichnungen verglichen konnten wir die Inschriften des
Heptagramms in unserem Buch entschlüsseln.
Der Kult des Rashamon war schon mit der Versiegelung Throals von fünfzehn
Mitglieder gegründet worden. Mit diesem Wissen fand Cataris einen Zugang zu
einem noch nicht fertiggestellten Tunnel, an dessen Ende eine große Höhle mit
vierzehn Leichen lag. Auf der anderen Seite der Höhle war ein Doppelportal mit
Glasfenstern. In dem großen Raum (Tempel) dahinter wartete die fünfzehnte
Person - Theodorus Flüsterer - auf uns. Bei ihm war der Geist Prishs. Dieser
Geist stürzte sich wie eine Furie auf Antahk, der wohl letztendlich Prish
getötet hatte. Als der Geist sich dafür beinahe revanchiert hatte, erschien der
Geist Melodie "Mel" Seidenhaar, welcher den tödlichen Hieb mit dem seinem Schwert abwehrte. Danach
entstand ein wilder Kampf über den ganzen Tempel zwischen den Geistern der
beiden Frauen.
Das Ganze hätte ja einfach werden können, so daß wir uns nur noch um den alten
Zwergen Theodorus Flüsterer hätten kümmern müssen. Aber zuerst erschienen noch
sechs Kadavermenschen und danach brach in einem großen Erdbeben aus dem Boden des Tempels auch noch
eine Mischung aus einem riesigen Wurm und einer Schlange - ein Gharmek. Der
Dämon hatte wohl schon vorher die drei Scherbenträger Fannon, Gjiva und Anthak
auf seine Seite zu ziehen und wollte sich nun rächen, dafür daß diese nicht
seinem Ruf gefolgt sind.
Die erste Rettung erschien in der geisterhaften Gestalt einer jungen Frau, in
der wir alle meinten Garlen zu erkennen. Sie heilte den nahezu toten Antahk und
inspirierte den Rest so sehr, daß wir den Dämon besiegen konnten. Zeitgleich
entschied Mel das Geisterduell dadurch zu sich, als sie schwarze Fäden, die den
Geist Prishs mit den Scherbenträger verband, durchtrennte. Beides führte dazu,
daß der so stolz wirkende Theodorus Flüsterer von Schmerzen durchzuckt wurde,
bis er einen tödlichen Krallenhieb versetzt bekam.
Der Sieg war unser und der Geist Mels salutierte ein letztes Mal, bevor er
endgültig verblasste.