Das gleiche Wirtshaus wie gestern und Alrik, der Barde hat trotz seiner
Unterrichssstunde bei Morek Schimmerhand immer noch nicht gelernt zu singen. Sollte
ich noch einmal hier hin müssen, muss ich ein paar Stofffetzen für die
Ohren mitnehmen.
Wenigstens ist diesmal ein schöner Platz in der
Ecke frei. Erst einmal ankommen und dann kann der Wirt hoffentlich
etwas zu diesem Zwergenmagister Zarzock berichten.
Am
Nachbartisch sitzt eine interessante Gruppe. Drei von ihnen haben gerade
eine Münze oder Scherbe auf den Tisch geworfen und jetzt verteilt der
Zwerg irgendein Puder darüber.
Huch, was ist denn jetzt
passiert? Auf einmal ist es still und die Namensgeber mit Ausnahme der
vier am Nachbartisch bewegen sich nicht mehr. Aber immerhin ist der
Barde verstummt.
Was machen die drei Scherbenträger denn jetzt?
So hässlich waren sie dann doch nicht, als daß man sie jetzt
pulverisieren müsste.
Der Barde singt ja schrecklich, aber muss
man deswegen jetzt ein Bier über ihn auskippen? Aber interessant, kaum
hat das Bier den Krug verlassen, erstarrt es in der Luft über Alrik.
Der
Zwerg Fannon Grantl starrt verblüfft herüber zu mir: "Du kannst dich noch
bewegen?". Was ich bestätige und ihn frage, was er denn gemacht habe.
Eigentlich wollte er wohl einen Fluch unterdrücken und scheint ein wenig
übertrieben zu haben.
Nun gut, was machen wir jetzt? Die vier
erzählen irgendetwas über einen Tempel in den Minen und wollen sich
jetzt auf den Weg dorthin machen. Als Fannon allerdings die Tür öffnet,
um rauszugehen, scheint er gegen eine Art schwarze Wand zu prallen.
Hinterhalt!
Aus den Fenster springen ein Haufen Ghule und Kadavermenschen. Die
meisten greifen die sich noch bewegenden an, aber einige der
Kadavermenschen knabbern auch schon an den eingefroreren Gästen. Puh,
geschafft. Die Untoten sind nicht mehr. Revali, der kleine
Schwertmeister, hat mit seinem Piekser ganz schön Schaden gemacht und
auch Antahk scheint seinen Bogen zu beherrschen. Gjiva hat kräftig
einen drauf bekommen, aber irgendetwas hat sie scheinbar im Kampf
gehalten.
Nanu, wer erscheint denn da gerade auf dem Tresen? Die
Gestalt ist etwas zu durchsichtig und geisterhaft für einen echten
Namensgeber und immer dieses Herumspielen mit der seltsamen Kupfermünze.
Unser Kampf scheint ihr aber gefallen zu haben und daß Fannon mit
seinem Ritual wofür auch immer Rashomon, den Namen hat sie trotzdem
seltsam ausgesprochen, verärgert hat, kann ich mir sogar vorstellen.
Nun
löst der Geist sich auf und irgendwie scheint auch der Effekt des
Einfrierens wegzufallen. Also eben schnell für die Schau wieder an den
Tisch setzen.
Der Tiermeisterin fiel auf, daß in Throal scheinbar
kein Tempel des Rashomon zu existieren scheint oder ist das vielleicht
der Tempel, den die drei mit ihren Scherben, die scheinbar wieder da
sind, in der Mine gefunden haben? Da ich jetzt eh nichts Besseres zu tun
habe, schließe ich mich doch mal auf dem Weg in die Bibliothek an.
Schon
komisch, zuerst waren die Bibliothekare doch sehr freundlich und
hilfsbereit gewesen, aber als auf einmal der Name Rashomon fiel, änderte
sich ihr Verhalten schlagartig. Sie erzählen nur noch Ausflüchte. Gjiva
lenkt den Bibliothekaren ab, der so plötzlich ein Buch vor uns
verstecken wollte, während Anthark es nun herauszieht. Er behauptet, daß
genau an der Stelle, wo Rashomon stehen müsste, Seiten heraus getrennt
sind, aber das kann ich nicht erkennen. Allerdings sind die Passionen in
dem Buch alphabetisch aufgelistet und genau an der Stelle wo Rashomon
stehen müsste, fehlt etwas. Wahrscheinlich hat er Recht.
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Ein Tiermeister in Throal - Teil 2 - Ein Zwerg unterdrückt Flüche
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Unerwünschte Gäste oder mit Bier gewaschen
Tagebuch von Rallion
2022-06-17