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Nora Magnússon

NSC

Wer Nora Magnússon, geb. Andersen, erklärt, dass man Glück nicht kaufen kann, wird im besten Fall einen irritierten Blick bekommen und im schlechtesten Fall stehend frei ausgelacht. Ihre anerzogene Geisteshaltung stammt in vielerlei Hinsicht noch aus einer Zeit, wo ihre Vorfahren - so behauptet sie jedenfalls - noch zu alten Adelsgeschlechtern gehörten und es klare Grenzen zwischen verschiedenen Schichten der Bevölkerung gab.

Nora wuchs als jüngstes von drei Kindern auf, musste jedoch bereits in frühester Jugend erfahren, dass ihr Bruder bei einer Schwarzfahrt mit dem Motorrad umgekommen ist. Da ihre Eltern zu dieser Zeit gerade die Überführung der Familie in die Reihen des Maersk-Konzerns anstrebten, wurde die Angelegenheit totgeschwiegen und ihr Bruder nie wieder erwähnt. Heute behauptet sie steif und fest, es hätte ihn nie gegeben.

Nach dem Besuch einer renommierten Schule und der Universität arbeitete sie einige Jahre als persönliche Assistenten und Liebling einer Maersk-Managerin und besuchte mit ihr gemeinsam die Atlantikküsten. Bei einem Protest in Reykjavik lernte sie Björn Magnusson unter - ihrerseits ebenfalls totgeschwiegenen - Umständen kennen und die beiden wurden, nachdem er sie aus Schuldbewusstsein täglich im Krankenhaus besuchte, ein Paar.

Ihre Schwangerschaft und die Geburt ihres Sohnes passten der Karrierefrau so gar nicht in den Plan, weshalb nach der Stillzeit eine Amme angestellt und zum normalen Leben zurückgekehrt wurde. Hierdurch erhielt Karl von klein auf alles, was er sich wünschen konnte, vermisste aber beide arbeitenden Eltern als Bezugsperson.

Sie verpasste, dass ihr einziger Sohn bereits früh Tendenzen seiner Berufswahl zeigte und unterstützte seinen Lebenswandel unwissentlich, in dem sie Freizeitbeschäftigungen seiner Amme ungesehen durchwinkte und bezahlte. Als Karl ihr schließlich eines Tages erklärte, dass er zu den Marines gehen wird, diskutierte sie einige Zeit, erkannte die Sinnlosigkeit weiterer Diskussionen und organisierte Operationen und Cyberware für ihren Sohn. 

Ihr Verhältnis zu ihrer älteren Schwester Sofia Andersen ist zerrüttet. Sie hält diese für keinen guten Menschen, verachtet ihren Umgang mit fragwürdigen und zwielichtigen Personen und beschäftigt sich nur soweit mit ihr, wie es für die Verwaltung des gemeinnützigen Nachlasses ihrer Eltern notwendig ist.

Beruflich gelang ihr mit der 'Einigung' zwischen Proteus und Maersk ein interessanter Coup. Sie unterstützt eines der Maersk-Ratsmitglieder innerhalb der Proteus-Stiftung und gelangte so an eine doppelte Staatsbürgerschaft beider Konzerne. Die vielfältigen Interessen in ihrem Umfeld und die jahrzehntelange Erfahrung haben sie zu einer fähigen Lobbyistin gemacht, die Gefallen bei den ungewöhnlichsten Menschen einfordern könnte.