Der Lebensweg von Lilly Schuster ist selbst von wohlwollenden und positiven Menschen bestenfalls als durchwachsen zu bezeichnen. Zunächst als behüteter Unfall eines orkischen Saeder-Krupp-Mitarbeiters und einer Troll-Prostituierten an der westphälischen Grenze aufgewachsen, änderte sich ihr Leben mit 13 Jahren, als er Vater bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kam.

Ihre Mutter verbrannte ihre Geldreserven in der folgenden Zeit und Lilly schnappte sich das verbleibende Geld kein halbes Jahr später und riss von zu Hause aus. Sie lebte einige Zeit auf der Straße und fand mit Hilfe des Namens ihres Vaters und einer gewissen Affinität zur damals noch verkabelten Matrix weitere Informationen, die zu Erpressung gegenüber der Familie nahestehenden Personen führten, um das Geheimnis ihres Vaters vor seiner eigentlichen Familie zu bewahren.

Als er etwa einen Monat später von den Taten seiner Tochter erfuhr, nahm er persönlich Kontakt zu ihr auf und bot ihr drei Möglichkeiten. Sie konnte mit einer gewissen Geldsumme zu ihrer Mutter zurückkehren und würde beim nächsten Versuch das saubere Konzernidyll zu stören verschwinden. Sie konnte ihr Leben weiter auf der Straße verschwenden und würde hin und wieder Zuwendungen von ihm erhalten. Oder sie ließ zu, dass er sich um ihre Ausbildung einen anständigen Job für sie kümmerte.

Trotz der eher ambivalenten Haltung zu Konzernen stimmte die Jugendliche dem letzten Vorschlag zu und wurde zu ihrer Überraschung auf eine Klosterschule jenseits der westphälischen Grenze gebracht. Nachdem sie innerlich mit der Aussicht auf Moderne und Technologie abgeschlossen hatte, lernte sie in den kommenden Monaten vor allem Gesprächs- und Observationstechniken, Möglichkeiten zur glaubwürdigen Anpassung von Kleidungsstil und Körpersprache. Kurzum, sie wurde für den Straßeneinsatz als Konzernspionin vorbereitet.

Mehr als zehn Jahre sind seit damals vergangen. Die härtesten Jahre auf der Straße hat sie hinter sich, ebenso wie zahlreiche Operationen nach Schussverletzungen und anderen schweren Verletzungen. Der jugendliche Leichtsinn ist Ernst und Bedachtheit gewichen, die man von Menschen ihres Alters noch nicht unbedingt gewohnt ist.

Während dieser zehn Jahre hat sie auch Fritz Buchner kennen gelernt. Beide hinterließen einen positiven Eindruck beieinander. Sie schätzt seine eher gradlinige Art und die Tatsache, dass er in all' dieser Gewalt zumindest den grundlegenden Kompass nicht verloren hat.